Volle Farbe voraus!

Immer donnerstags findet unser Malraum für geflüchtete Kinder statt, der ihnen beim freien Malen ohne Vorgaben dabei hilft, mögliche Traumata zu verarbeiten. Zum ersten Mal bieten wir den Malraum in einer Erstaufnahme an, in der 1.500 Menschen aus aller Welt leben – in gestapelten Containern. Das Leben dort mit vielen verschiedenen Menschen, wenig Privatsphäre und unsicherer Bleibeperspektive ist herausfordernd, was auch die Kinder mitbekommen.

Deshalb freuen wir uns sehr mit dem Malraum vor Ort zu sein. Der Andrang ist jede Woche groß, so dass wir zwei Gruppen mit Platz für bis zu 24 Kindern anbieten. Zu Beginn malen sie oft die Deutschlandflagge, dann aber auch dunkle Kriegsmotive, Berge, über die sich fliehen mussten oder etwas aus ihrer Heimat. Die Kinder kommen u.a. aus Afghanistan und dem Iran und wir sind sehr froh, einen Farsi sprechende Mitarbeiter im Team zu haben, der sich  mit ihnen unterhalten kann. Mit Kindern aus Eritrea, Somalia oder Serbien verständigen wir uns mit Zeichensprache, was manchmal zu lustigen Missverständnissen führt, aber meist erstaunlich gut klappt.

Die Kinder kommen gerne und regelmässig und nehmen einige Bilder auch mit nach Hause. Wir geben ihnen Kleber mit, damit sie sie in ihrem Container-Zimmer an die Wand hängen können. Und auch Eltern schauen mal an der Tür rein und freuen sich sehr über das Angebot.